Ihr als zukünftige Unternehmer müsst in Unternehmerthemen eingearbeitet werden, da geht es um die Arbeit am Unternehmen und nicht im Unternehmen, und die muss erlernt werden wie jeder andere Beruf auch. 

Wie aber kommt ihr mit den Senioren in einen Dialog von Unternehmer zu Unternehmer? Da ist ein Thema prädestiniert: die Arbeit an eurer Unternehmensmarke.  

In dem Thema steckt die Fragestellung: Wer sind wir eigentlich, und wie wollen wir wahrgenommen werden? Dann öffnet sich ein Austauschfeld zwischen den beiden Generationen, mit dem sich sonst keiner explizit auseinandersetzt: die Unternehmensidentität, aus der man eine starke Markenidentität und Marke machen kann.

Vielleicht ist das Thema auch für eure Senioren eher Neuland, dann müsst ihr die Fragestellung, wie euer Unternehmen wahrgenommen werden soll, unter Berücksichtigung eurer unterschiedlichen Persönlichkeiten nach der Formel „Du + Ich = Wir“ gemeinsam erarbeiten.

Möglicherweise gibt es aber auch schon eine Markenstrategie, dann haben die Senioren die Chance, euch zu erklären, was sie sich dabei gedacht haben, und ihr könnt dann eine Weiterentwicklung der Marke vereinbaren, die zu eurer beider Vorstellungen passt.

Es gibt überhaupt kein besseres Thema, um euch in puncto Nachfolge miteinander ins Gespräch zu bringen, als die Markenführung. Das ist nicht nur inhaltlich gemeint, sondern ihr kommt dabei auch in einen Kreativmodus, der zutiefst unternehmerisch ist und euch auf einer anderen als der reinen Sachebene zusammen schweißt.

Denn bei der Erarbeitung der Unternehmensidentität kommt es weniger auf harte Fakten als auf Emotionen an – weswegen viele Mittelständler auch lieber erstmal einen Bogen darum machen.

Aber wenn ihr euch darauf einlasst, eröffnet es eine neue Dimension.

Laura erzählt im Austausch bei NEXT GENERATION UNTERNEHMER von so einem Gespräch mit ihrem Vater. Es war anfangs nüchtern, sachlich und ohne Gefühlsregungen abgelaufen. Da hatte sie ihn gefragt: „Was war für dich der Moment, in dem dir klar wurde, dass du Unternehmer werden wolltest?“

Da hatte er mit leuchtenden Augen erzählt, wie er als Grundschüler in einer Pause vom Klettergerüst des Schulhofes von Weitem auf einen Baukran gesehen und in dem Moment gewusst hatte, dass er so etwas auch einmal machen wollte – der erste Impuls für den späteren Aufbau seines Bauunternehmens.

Laura hatte zu ihm gesagt: „Das hast du ja noch nie erzählt!“ Sie spürte, dass auf einmal Emotionen im Spiel gewesen waren!

Und wie gehst du in den Nachfolgedialog? Welche Rolle spielt für dich die Unternehmensidentität dabei? Schreib mir doch mal darüber. Aber vor allem: Sprich andere Nachfolger darauf an und tausch dich mit ihnen darüber aus! 

Frohes schaffen
und keep on burning!
Timo Kaapke